Das große Welpenbuch für Familien

Welpenerziehung Buch, Familienhunde, familienfreundliche HundeDie Anschaffung eines Hundes für Kinder will gut überlegt sein. Welche Hunderassen sind kinderlieb und eigenen sich als Familienhund? Soll es für die Kinder ein Welpe sein oder besser ein ausgewachsener Hund? „Das große Welpenbuch für Familien“ gibt wertvolle Tipps und Ratschläge.

Früher oder später kommt bei den meisten Kindern der Wunsch nach einem Haustier und gar nicht selten nach einem Hund. Wenn die Voraussetzungen stimmen, sind Hunde ein toller Begleiter für Kinder. Je nach Alter können die Kinder bereits in die Erziehung einbezogen werden, die alleinige Verantwortung ist aber noch zu viel. Kind und Hund, vielleicht auch Baby und Hund – was muss man bedenken, damit aus dem niedlichen Welpen ein treuer Familienhund wird?

Kinderliebe Hunde

„Das große Welpenbuch für Familien – So funktioniert‘s mit Kind & Hund“ ist ein Welpenbuch, dass sich an Familien mit Kindern richtet. Dass dieser spezielle Blickwinkel sinnvoll ist, zeigt sich in nahezu jedem Kapitel. Bei der Anschaffung des Welpen (das Buch bezieht sich auf Welpen, nicht auf ausgewachsene Hunde) haben Familien mit Kindern andere Prioritäten als ein berufstätiger Single oder ein Rentnerehepaar. Das beginnt bereits bei der Frage nach der passenden Hunderasse.

© Tine Diederich aus „Das große Welpenbuch für Familien“, Verlag E. Ulmer

Gibt es Hunderassen, die besonders kinderlieb sind und sich damit für Kinder eignen? Sehr gut geht die Hundetrainerin und Autorin Hester M. Eick auf diese Frage ein. Die Hunderasse des Familienhundes ist sehr von den jeweiligen Lebensumständen abhängig und in verschiedenen Welpenbüchern finden sich stets andere Hunderassen, die als kinderlieb und familienfreundlich bezeichnet werden. DEN Familienhund gibt es nicht, doch „Das große Welpenbuch für Familien“ stellt immerhin 8 Hunderassen vor, die sich prinzipiell als Familienhund eignen und zeigt sehr gut auf, was man unabhängig von der Rasse zusätzlich in Bezug auf den Charakter des Hundes beachten sollte.

Vom Welpen zum Familienhund

Das Buch enthält alle Basics eines Welpenbuches:

  • Entwicklung der Welpen in den ersten Wochen
  • Einkaufsliste für den Welpenbedarf
  • Welpensichere Wohnung/ Haus
  • Fahrt nach Hause
  • Wichtigste Regeln (nicht hochspringen etc.)
  • Sozialisierung
  • Erziehung
  • Ernährung

Zur Ernährung des Welpen vermittelt das Buch einen ersten Überblick. Vermisst haben wir Hinweise zur Fell- und Körperpflege, denn auch mit einem Familienhund wird das erste Schlammbad nicht ausbleiben und spätestens dann muss der Hund unter die Dusche.

Mitunter ist es etwas schwierig, ein bestimmtes Thema im Buch zu finden, da das Register nicht umfangreich genug ist und Schlagworte wie „Welpe zwickt Kind“ ungünstig gewählt sind (ich hätte unter „beißen“ oder „zwicken“ gesucht).

Einen Welpen zum Familienhund erziehen

Die Erziehungstipps der Autorin Hester M. Eick basieren auf einer gewaltfreien Hundeerziehung. Alles andere ist auch aus unserer Sicht nicht in Ordnung, schließlich möchte der Hund ebenso wie wir und unsere Kinder respektvoll behandelt werden. Wie in vielen aktuellen Hundebüchern baut Hester M. Eick die Übungen wie „Sitz!“ mittels positiver Verstärkung, also der Belohnung des gewünschten Verhaltens auf. Häufig verwendet sie dafür Leckerlis und Futter.

Erziehung zum Familienhund
© Tine Diederich aus „Das große Welpenbuch für Familien“, Verlag E. Ulmer

Bei der Erziehung des Welpen zum Familienhund gibt es einiges zu beachten, was in allgemeinen Büchern über Welpenerziehung meist nicht erwähnt wird. Immer wieder sind Hinweise enthalten, wie und warum ein bestimmtes Verhalten beim Familienhund so und nicht anders aufgebaut werden sollte. Beispielsweise kann es für Kinder, die gerne das Verhalten der Erwachsenen nachahmen, gefährlich werden, wenn sie dem Hund das Maul öffnen. Daher empfiehlt die Autorin den Beutetausch anders aufzubauen, damit derartige Situationen nicht hervorgerufen werden. Auch kann es sinnvoll sein, dem Hund beizubringen, dass das Kinderzimmer tabu ist, damit es kein Geschrei wegen aufgefressener Kleinteile gibt.

Allerdings fehlen in diesem Buch Hinweise zum Umgang mit Babys und Hunden. Gerade hier gibt es Unsicherheiten und Fragen bei Eltern, so dass bei Bedarf zum Beispiel „Hund und Kind mit Martin Rütter“ weiterhilft. Dieses stelle ich demnächst hier auf Kinderbuch-Detektive.de vor.

Spiele und Übungen für Kinder

Wenn der Welpe einzieht, ist die Freude zunächst groß. Wie bei der Geburt eines Geschwisterchens können vor allem kleine Kinder auf das neue Familienmitglied mit Eifersucht reagieren. Daher ist es hilfreich, die Kinder in die alltäglichen Aufgaben einzubeziehen. Außerdem liefert „Das große Welpenbuch für Familien“ allerhand Spiele und erzieherische Übungen, die Kinder mit dem Hund ausprobieren können.

Kind und Welpe, Familienhunde
© Silke Klewitz-Seemannaus, „Das große Welpenbuch für Familien“, Verlag E. Ulmer

Für die Erziehung durch das Kind ist ein Grundgehorsam häufig die Voraussetzung. Zunächst müssen also die Eltern ran, bevor das Kind mitmischen darf. Besonders gut gefallen hat mir die Übung, bei der der Familienhund lernt sich hinzusetzen, wenn ein Kind die Arme hochnimmt. Damit lassen sich unliebsame Begegnungen zwischen dem Hund und ängstlichen Besucherkindern vermeiden, die oftmals die Arme hochreißen, wenn ein Hund auf sie zukommt.

Die Spielanleitungen hingegen sind noch ausbaufähig. Sollen sie wirklich für Kinder sein, sind neben dem Text entsprechende Abbildungen wichtig. So wird an einer Stelle vorausgesetzt, dass Kinder wissen, wie man einen Achterknoten bindet. Eine kleine Serie an passenden Bildern wäre hilfreich gewesen. Dennoch sind gute Spielideen dabei und das Kind wird sehr stolz auf sich sein, wenn der Familienhund ihm Pfötchen gibt.

Das große Welpenbuch für Familien – So funktioniert’s mit Kind & Hund * Hester M. Eick (Autorin) & Silke Klewitz-Seemann (Fotografin) & Tine Dieterich (Illustratorin) * 192 Seiten * Verlag Eugen Ulmer 2017 * broschierte Ausgabe 29,90 € [D] * ISBN 978-3-8001-0918-0

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