Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet

Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettetKurt, Tilda und Sandro sind die einzigen, denen die merkwürdigen Dinge auffallen, die um sie herum geschehen. Als wenig später alle Eltern verschwinden, sind es ausgerechnet die drei Außenseiter, die nun die Welt retten müssen. Denn wer sollte es tun, wenn nicht sie?!

Kurt, Sandro und Tilda sind typische Außenseiter. Während der Computerfreak Kurt mit den gestrickten Mützen seiner Oma ein sonderbares Bild abgibt, gelingt es Sandro selten, seine Worte ohne Stottern auszusprechen. Sein kreativer Einfall dies zu beheben ist allerdings nicht weniger aufsehenserregend: Er hat ein Sammelsurium an Schildern umhängen, so dass er bei Bedarf den passenden Gedanke schnell schriftlich hochzeigen kann. Und Tilda, die ist eigentlich nur ein wenig perfektionistisch und das ist auch gut so, denn ohne ihren – zugegeben extrem ausgeprägten – Ordnungssinn wäre wohl niemandem aufgefallen, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. So ist Tilda die erste, der auffällt, dass alle Eltern zunehmend ihre Kinder vergessen. Und plötzlich sind sie ganz verschwunden. Was mit Freiheit und Hüttenbauen ohne elterliche Kontrolle beginnt, wird schnell gespenstisch und führt die drei Freunde in die Kanalisation, wo sie einer Horde Rattenmänner und schleimig-ekligen Ungeheuern begegnen. Wenn nicht die drei, wer dann soll die Welt retten? Nur vor wem bitteschön?

Die fantastische Abenteuergeschichte hält allerhand Überraschungen bereit, die für den Leser nicht vorhersehbar sind. So entsteht trotz der mitunter etwas zu ausschweifenden Dialoge und Situationsbeschreibungen immer wieder Spannung, bereichert durch Situationskomik, die in der ausweglos erscheinenden Lage dem Buch eine humorvolle Note verleiht. Bei über 200 Seiten und einer keinesfalls leichten Sprache stellt sich die Frage nach der Zielgruppe. Während jüngere Kinder den Text in der Regel noch nicht bewältigen können, sind für Kinder ab 10 Jahren die Verhaltensweisen der Protagonisten zu kindisch. Als Alternative könnte man zum Hörbuch greifen, das bei Igel Records erschienen ist.

Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet von Antje Herden (Autorin) und Eva Schöffmann-Davidov (Illustratorin), Carlsen 2016, Taschenbuch 7,99€, 224 Seiten, ISBN: 978-3-551-31484-0

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