Die 13 jährige Sophia lebt, seit ihre Eltern verschollen sind, bei ihrem Onkel Shadrack, einem berühmten Kartograph. Noch bevor er Sophia in alle Geheimnisse einweihen kann, wird Shadrack entführt und das Mädchen begibt sich alleine auf die Suche nach der Carta Major, einer Karte, an der nicht wohlwollende Menschen oder besser Gestalten interessiert sind.
Die Karte der verlorenen Zeit
Die Karte der verlorenen Zeit ist der Auftakt einer aus dem amerikanischen übersetzen Trilogie. Wir schreiben das Jahr 1891 und befinden uns im sogenannten Zeitalter der Entdeckungen. Ungefähr 100 Jahre zuvor hat „Die Große Distruption“ die Kontinente in verschiedene Zeitalter katapultiert. Dieses Ereignis ist vielen Forschern weiterhin ein Rätsel und so nehmen Kartographen, die in die verschiedenen Zeitalter reisen und Informationen sammeln und in ihren Karten festhalten, eine wichtige Rolle ein.
Unmittelbar nach Beginn der Erzählung überschlagen sich die politischen Ereignisse und das nationale Bestreben nimmt seinen Höhepunkt in einem Beschluss, demnach die Grenzen zunächst nur für Ausländer und später auch für Einwohner geschlossen werden sollen. Das ist für Sophia und ihren Onkel besonders tragisch, da sie zum einen für ihre Forschungen das Land verlassen müssen und andererseits auch die Hoffnung nicht aufgegeben haben, dass Sophias Eltern zurückkommen könnten.
Wissenschaft meets Literatur
Dennoch ist Weltenriss kein politischer Roman, sondern enthält in erster Linie Elemente eines Abenteuerromans. Für den Leser ist es eine Herausforderung, die Zusammenhänge in dieser konstruierten Welt und ihrer Gesetzmäßigkeiten zu verstehen, da sich vieles erst im Verlauf der Handlung erklärt.
Die Sprache schafft hier wenig Erleichterung, da sie phasenweise so gar nicht an einen Roman, sondern mit ihren vielen Nominalphrasen fast schon an einen wissenschaftlichen Text erinnert. Unter anderem dadurch ist das erste Viertel des Buches wenig erfrischend.
Mit der Entführung von Shadrack wechselt der Leser seinen Betrachtungsort und befindet sich abwechselnd bei Shadrack, dann wieder bei Sophia, die sich inzwischen auf die Suche nach ihrem Onkel und einen ihr unbekannten Frau gemacht hat. Die Spannung steigt an, da wir als Leser die drohende Gefahr, auf die Sophia sich geradewegs zubewegt, im Gegensatz zu ihr sehen und gleichzeitig an Shadracks Erkenntnissen teilhaben. Der wird von seinen Entführern gefoltert und für deren Zwecke eingespannt.
Es ist vor allem die unglaubwürdige Wandlung einer Kreatur am Ende des Buches, die so gar nicht überzeugen kann. In Kombination mit dem vorher Genannten kann ich dieses Jugendbuch daher nur eingeschränkt empfehlen.
Eine andere, deutlich positivere Meinung hat Alexandra zu diesem Buch. Du findest sie hier auf ihrem Buchblog Weltenwanderer.
Titel: Weltenriss – Die Karte der verlorenen Zeit, Autorin: S.E. Grove, Übersetzer: Christian Dreller, Verlag: Fischer FJB, gebundene Ausagbe 18,99 €, 576 Seiten, ISBN: 978-3841422217, erschienen 22. September 2016
Das klingt nach einem Buch für meine Tochter. Die Mischung aus Wissenschaft und Spannungsroman scheint mir ganz gut zu passen. Die Meinung von Alexandra schaue ich mir auch noch an. Wir haben eigentlich einen recht ähnlichen Lesegeschmack.
Viele Grüße
Mona
Hi!
Erstmal vielen Dank fürs verlinken ♥
Schade, dass dich das Buch nicht überzeugen konnte. So wissenschaftlich fand ich es gar nicht, aber für „Kinder“ auf jeden Fall anspruchsvoll zu lesen, das auf jeden Fall. Aber gerade das find ich auch gut!
Spannend fand ich es von Anfang an, vor allem auch durch die Idee, die dahintersteckt und die toughen Charaktere, das hat meine Neugier durchgehend aufrecht erhalten 😉
Das was du ansprichst, also am Ende, das fand ich ungewöhnlich aber durchaus nachvollziehbar. Natürlich hoffe ich noch in den Folgebänden auf einiges, das noch mehr Licht in die ganze Sache bringt 🙂
Liebste Grüße, Aleshanee
Liebe Aleshanee,
genau deswegen habe ich auf deine Kritik verwiesen. So kann sich jeder ein eigenes Urteil bilden und den einen spricht es an, den anderen nicht. Es wird immer wieder konktrovers diskutierte Bücher geben. Sicherlich macht es auch einen Unterschied, ob ich ein Buch als Erwachsener für mich lese oder mit Blick auf Kinder und Jugendliche.
Viele liebe Grüße zurück, Anna