Wer eine Detektivgeschichte für Kinder und Jugendliche im Stil von Agatha Christies Miss Marple sucht, sollte an diesem Buch nicht vorbei gehen. „Mord ist nichts für junge Damen“ ist der 1. und hoffentlich nicht letzte deutschsprachige Band von „Ein Fall für Wells & Wong“.
Vor der Kulisse eines britischen Mädcheninternats in den 1930er Jahren ermitteln Daisy und Hazel in „Mord ist nichts für junge Damen“ wegen dem Mord an ihrer Lehrerin Miss Bell. Hazel hatte sie leblos auf dem Fußboden in der Turnhalle gefunden, doch kurz darauf ist die Leiche verschwunden. Da ein Kündigungsschreiben vorliegt, schöpft unter den Lehrern niemand Verdacht und die Mädchen begeben sich heimlich auf Spurensuche. Schnell haben sie eine Liste von möglichen Tätern zusammen gestellt, von denen alle ein mehr oder weniger überzeugendes Motiv haben. Erste Hinweise schränken den Kreis der Täter ein und versetzen Daisy in freudige Aufregung, während Hazel die ganze Angelegenheit zunehmend mit Ängsten erfüllt. Können die Mädchen den Fall lösen, bevor sie selbst ins Visier des Mörders geraten?
Mord ist nichts für jungen Damen – oder vielleicht doch?
Die Erzählung mit den beiden sehr unterschiedlichen Mädchen ist humorvoll und zugleich spannend geschrieben. Daisy ist adeliger Abstammung und verkörpert für die aus China kommende Hazel zunächst ein typisch britisches Mädchen. Sie ist für ihr Alter ungewöhnlich gut im Kombinieren und lässt sich von nichts und niemandem einschüchtern. Raffiniert weiß sie andere für ihre Zwecke einzusetzen und es dauert lange, bevor sie eigene Fehler eingestehen kann und Hazel nicht immer nach ihrer Pfeife tanzen lässt.
Die strengen Normen und Regeln in einem Internat der 30er Jahre sind für heutige Kinder ungewohnt aber faszinierend. Dieser besondere Charme der alten englischen Gepflogenheiten wird durch die Übersetzung hervorgehoben, indem beispielsweise die Lehrerinnen als Fräuleins (Fräulein für Mathematik) eingangs vorgestellt sind. Das Coverbild des Originals (Murder most unladylike) wurde für „Mord ist nichts für junge Damen“ übernommen und ist vermutlich dafür verantwortlich, dass der Titel nicht wortwörtlich ins Deutsche übertragen ist. Die Gestaltung deutet bereits daraufhin, dass dieses Buch in den Übergangsbereich von der Kinder- zur Jugendliteratur gehört und damit Leser im Alter von 11-15 Jahren und selbst manchen Erwachsenen anspricht. Klare Leseempfehlung!
Robin Stevens (Autorin) & Nadine Mannchen (Übersetzerin):
Mord ist nichts für jungen Damen
Knesebeck 2016
ISBN: 978-3868739046
288 Seiten * Preis: 14,95 € [D] * Altersempfehlung: 11- 15 Jahre
Könnte mir bitte jemand sagen wer der bzw. die Mörderin war? Liebe Grüße
Huhu,
Du hast mich jetzt echt neugierig gemacht! 🙂 Glaubst du, dass dieses Buch auch Jungs begeistern könnte?
Liebe Grüße,
Christine
Auf jeden Fall! Mich hat es wirklich begeistert, zumal bis zum Ende nicht ersichtlich war, wer der Mörder ist.