In einer Familie mit mehreren Kinder geht es in der Regel recht lebhaft zu. So auch bei Benny, Stella und Max. Besonders zur Weihnachtszeit ist stets mehr zu tun als Zeit dafür ist und die vielen Weihnachtsfeiern in Schule, Kindergarten und Sportverein erfordern ein ausgesprochen gutes Organisationstalent. Schwierig, wenn sich die Oma ausgerechnet kurz vor Weihnachten den Knöchel bricht und die Tante mit dem neuen Baby ebenfalls die Unterstützung von Mama braucht.
Und so kommt es, dass Papa zum ersten Mal alleine für die drei Kinder und den Haushalt zuständig ist – einschließlich Weihnachtsvorbereitung für das große Familienfest. Da ist Chaos vorprogrammiert!
Der 10 jährige Benjamin mit dem Spitznamen Benny erzählt uns von den turbulenten Tagen in der Adventszeit ohne Mama, in denen Plätzchen anbrennen, die beiden großen Geschwister stellvertretend für die Eltern zum Fest in den Kindergarten gehen, bei Familieneinkäufen die ungesündesten Leckereien im Wagen landen und Papa in der Not Dinge erlaubt, die Mama niemals gestattet hätte.
Die Erzählweise ist ebenso stressig wie die Handlung selbst. Die viele wörtliche Rede, in denen die Personen häufig gereizt aufeinander regieren, und die Beschreibungen der dauerhaft chaotischen Situationen erzeugen unglaubliche Hektik. Der Sprachfehler des 4 jährigen Max und sein Verhalten wirken aufgesetzt komisch, sind aber nicht wirklich lustig und häufig nicht alterstypisch.
Obwohl der Ich-Erzähler ein 10 jähriges Kind ist, handelt es sich vielmehr um eine Erwachsenensicht auf die Dinge. Unüberhörbar schwingt der pädagogische Zeigefinger. Ja, Mütter haben oft allerhand zu managen und ohne sie geht es meist nicht. Vielleicht ist dieses Buch eher für Mütter, die in ihrer Verzweiflung etwas zum Schmunzeln brauchen. Für Kinder finden sich schönere Weihnachtsbücher.
Advent, Advent, der Kuchen brennt
Autorin: Sabine Zett
Illustrator: Thorsten Saleina
Verlag: cbj
Erschienungsdatum: 11. Oktober 2016
broschiert, 6,99 €
ISBN: 978-3-5702-2622-3
Hallo Anna
Ich habe das Buch vor zwei Jahren gelesen und ich hatte damals viel Spass damit. Klar ist es nicht wirklich besinnlich oder wahnsinnig weihnachtlich, aber ich hatte auch das Gefühl, dass 10-Jährige ihren Spass damit hätten. Wenn ich da so an meine 5./6. Klassen denke, die hätten da bestimmt auch mitgelacht. Bestimmt gibt es bessere Weihnachtsbücher, aber „Advent, Advent, der Kuchen brennt“ ist doch sehr unterhaltsam.
Übrigens ist heute endlich mein Kinderbuchblog online gegangen. Du hast du gesagt, ich soll dir dann Bescheid geben …. http://www.favolinajunior.ch/
lg Favola
Sicherlich sind auch Kinderbücher mitunter Geschmackssache. Mich stört es gar nicht, wenn ein Weihnachtsbuch nicht sonderlich besinnlich ist. Ich schätze auch hier die Vielfalt und mag humorvolle Bücher sehr. Aber wie schon geschrieben, finde ich dieses wie gewollt und nicht gekonnt einfach überhaupt nicht lustig. Ich hatte in letzter Zeit einige derartige Bücher. Chaotische Großfamilien sind beliebt und Ich-Erzähler noch viel mehr. Im Vergleich mit anderen konnte mich dieses nicht überzeugen. Dennoch danke ich dir für deine Meinung.
Ahoi!
Als ich die Inhaltsangabe las, musste ich schon schmunzeln und war kurz davor, im Online-Katalog der örtlichen Bibliothek danach zu suchen. Deine Einschätzung klingt aber so, als sollte ich es vielleicht lieber lassen und es stattdessen meiner besten Freundin schenken (ihre Kleine wird 2). Mal gucken.
Liebe Grüße
Mareike
Tu das nicht, dann bekommt sie kein weiteres Kind. 😉 Das alltägliche Chaos mit drei Kindern beschreibt das Buch ganz gut. Zum Glück gibt es im echten Leben auch entspannte Momente – sogar im Advent.