Constanze von Kitzing ist Kinderbuchillustratorin. Hier erfahrt ihr mehr über sie und die Entwicklung der Kinderbuchreihe Leonie Looping, die sie sich gemeinsam mit der Autorin Cally Stronk ausgedacht hat.
Wenn ich über Kinderbücher schreibe, nehme ich (und viele andere) vorrangig das Werk der Autorinnen und Autoren in den Blick. Das ist bei Bilderbüchern natürlich anders aber im Bereich der erzählenden Kinderbücher bleiben die Illustrationen teilweise sogar unerwähnt, obwohl diese einschließlich Cover die Kaufentscheidung stark beeinflussen. Mit meinen Beitrag zur Blogparade über die Kinderbuchreihe Leonie Looping möchte ich daher auf die Kinderbuchillustratorin Constanze von Kitzing aufmerksam machen, ohne die Leonie Looping nicht so wäre, wie wir sie kennen.
Kurz zum Werdegang
Constanze von Kitzing besuchte zunächst 10 Jahre eine Jugendkunstschule (eine außerschulische Einrichtung), studierte danach 5 Jahre Illustration in Weimar, Minneapolis und Hamburg und erhielt eine Anstellung beim Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ bevor sie sich ihrer eigentlichen Leidenschaft zuwenden konnte: den Kinderbüchern.
Gemeinsam mit der Autorin Cally Stronk entwickelte Constanze von Kitzing die Ideen für Leonie Looping, einer Kinderbuchreihe mit Schmetterlingselfen, bei denen neben einem kleinen Abenteuer stets der Umweltschutz im Vordergrund steht.
Leonie Looping – Reihenfolge aller Bände
Leonie ist in den Ferien bei ihrer Oma und trifft auf deren Balkon Schmetterlingselfen. Durch den Verzehr von Schrumpferbsen kann sie sich ebenfalls in eine Elfe verwandeln und erlebt mit ihren neuen Freunden allerhand Abenteuer.
Band 1: Das Geheimnis auf dem Balkon
Band 2: Das Abenteuer am Waldsee
Band 3: Der verrückte Schrumpferbsen-Unfall
Band 4: Das Rätsel um die Bienen
Band 5: Die verschwundenen Dinge
Band 6: Ein elfenstarker Winter
Interview mit Constanze von Kitzing
Liebe Conne (NICHT Conny), erzähle uns bitte wie Leonie Looping ins Kinderbuch kam.
Constanze von Kitzing:
Cally und ich haben uns vor ein paar Jahren auf der Frankfurter Buchmesse kennen gelernt. Wir haben uns gut verstanden und super ergänzt. Den Anstoß gab dieses Cover, das ich für ein amerikanisches Kindermagazin „Babybug“ illustrierte.
Ich fand den Charakter süß und sagte Cally, dass wir dazu mal ein Bilderbuch machen müssen. Wir haben täglich telefoniert und Ideen gesponnen. Irgendwann merkten wir, dass die Welt um die kleine Schmetterlingselfe viel zu komplex war, um in ein einziges Bilderbuch gequetscht zu werden. Als Cally dann mit dem genialen Namen Leonie Looping ankam wussten wir: das wird eine Serie! Dass sich die Bücher thematisch um Umweltthemen drehen kam automatisch, das liegt ja quasi in der Luft und passt zu Schmetterlingselfen ganz wunderbar!
Eine Autorin und eine Illustratorin setzen sich zusammen, entwickeln eine Idee, wenden sich damit an den Verlag und erhalten eine Zusage. Das klingt zu schön um wahr zu sein. War es wirklich so einfach?
Constanze von Kitzing:
Cally erhielt von Herrn Bethke, dem damaligen Verlagsleiter von Ravensburger, die Zusage für unsere Buchreihe. Und jetzt kommt’s: die wollten nicht mich als Illustratorin, die wollten jemand anderen! Ha! Ravensburger hatte eher einen traditionellen Elfenlook im Sinn, meine Illustrationen waren denen etwas zu eigen und sie hatten bis dahin ja auch nur die erste Leonie Looping gesehen. Da Cally und ich uns die Geschichte zusammen ausgedacht hatten, wollten wir das Buch aber auch bis zum Ende gemeinsam machen und so bot ich dem Verlag an, sowohl die Figur als auch die Figuren und meinen Stil so weiter zu entwickeln, dass es für alle stimmig ist, dass es für sie passt. Inzwischen bekommen wir das Feedback, dass die Serie GERADE wegen der „wunderschönen Bilder“ auch so beliebt ist. Hehe!
Wie hat sich die Figur Leonie von dem Bild oben zu der Leonie entwickelt hat, die uns auf deinen Bildern entgegenfliegt?
Constanze von Kitzing:
Leonie musste deutlich älter werden, von 5 auf verflixte 7 Jahre. Nachdem ich ein paar Cover-Entwürfe geschickt hatte, fuhren Cally und ich zusammen nach Ravensburg zum Verlag. Das war SO spannend!
Gemeinsam mit den Lektoren und der Grafikabteilung überlegten wir, wie man eine Reihe aufbaut, welche Farben passen und wie man das Logo weiter entwickeln kann. Am Ende kam dieses wunderschöne Cover heraus.
Cally und ich entwickeln immer gemeinsam die Ideen und Geschichten und ebenso bekomme ich von ihr Feedback zu den Illustrationen. Klar, das dauert dann länger, aber wir finden, dass es einfach immer besser wird, wenn man im Team arbeitet.
Danach ging es an die Charakter-Entwicklung. Leo, Mücke, Luna, Flo, Kim-Chi, jeder hat einen eigenen Look, eine eigene Persönlichkeit.
Diese haben tatsächlich Cally und ich gemeinsam entwickelt, es sind UNSERE Figuren, UNSERE Geschichten. Ganz besonders viel Spaß haben wir, wenn neue Charaktere wie die Bienenkönigen aus dem vierten Band auftauchen.
Wie sind deine Bilder entstanden? Warum hast du dich für digitale Illustrationen entschieden?
Constanze von Kitzing:
Ich malte damals Tonnen von Blumen und Elfen. Mit Acryl zu malen ist ziemlich zeitaufwendig. Man muss immer wieder die Farben neu mischen, in Schichten arbeiten, bei den Details mit Buntstiften arbeiten. Das sieht super aus, aber ein Buch mit 100 Seiten zu illustrieren (statt 12 wie bei einem Bilderbuch) ist echt viel. Digital ging das schneller (man muss keine Farben mehr mischen) und sah auch noch irgendwie älter und moderner aus. Schnell war klar: So machen wir’s!
Hier ist z.B. die Szene aus dem ersten Buch, als Leo unerlaubter Weise auf den Balkon ihrer Oma geht. Die Farben waren mir noch etwas zu grell, Cally und ich hatten uns auf einen eher pastellfarbenen Look geeinigt. Darunter seht ihr dann das Bild aus dem Buch. Es ist lichter und klarer.
Liebe Conne, ganz herzlichen Dank!
Wollt ihr mehr über Leonie Looping erfahren? Dann schaut beim Kinderchaos Familienblog vorbei. Die liebe Jenny hat eine Blogparade intitiert, der sich einige Kinderbuch- und Familienbloggerinnen angeschlossen haben und in jeweils unterscheidlichen Beiträgen einzelne Bände oder die ganz Leoni Looping Reihe vorstellen.