Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat

Kaum vorstellbar aber wahr: Oma hat das Internet kaputt gemacht. Unglaublich! Ob man es aufschrauben und reparieren kann?

Wie es wohl wäre, wenn plötzlich auf der ganzen Welt kein Internet funktioniert? Kaum vorstellbar, oder? Aber genau das ist passiert nachdem Oma am Computer saß. Ein kurzes „Klick! Klick!“ und auf einmal geht nichts mehr. Mama kann auf Arbeit keine Webseiten mehr betreuen, Papa keine Geldgeschäfte abwickeln, Nachrichtendienste leiten keine Infos mehr weiter und der Pizzajunge hat frei, weil ihn keine Aufträge erreichen.

Was soll man tun ohne Internet?

Es ist, als wäre die Welt für einen Augenblick stehen geblieben. Die fieberhafte Suche nach der Ursache beginnt. Diese liegt eindeutig bei Oma, soviel ist klar. Gleichzeitig ist natürlich überhaupt nichts klar, denn mit einem einfachen Doppelklick lässt sich das Internet mit Sicherheit nicht löschen. In all der Hektik ist dennoch Zeit für kleine aber bedeutsame Gespräche. Zum Beispiel darüber, was denn das Internet ist und ob man es einfach aufschrauben und reparieren kann. Luisa ist gerade in einer „politischen Phase“ und überlegt, was jetzt die Nazis tun, wenn sie niemanden beschimpfen können. AFD Wählern kann dieses Buch schon mal nicht gefallen. Umso besser.

Das Internet ist weg und zurück bleibt eine aufgeregt durcheinander wuselnde Familie, die überraschend Zeit füreinander hat. Ob der Techniker überhaupt noch gebraucht wird?

„Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ ist eine lustige aber durchaus gesellschaftskritische Geschichte. Die Personen und allen voran die wenig technikaffinen Großeltern sind überspitzt dargestellt, hieran tragen die Bilder von Astrid Henn einen wesentlichen Anteil. Sie ergänzen den Text wirklich prima und sorgen dafür, dass fortgeschrittene Erstleser dieses Kinderbuch gut lesen können. Um allerdings den Humor zu verstehen, sollten sie etwas älter sein. Damit ist dieses eins der wenigen Bücher, die für Kinder passen, die sich mit dem Lesen schwerer tun und auch mit 9/10 Jahren dünne Kinderbücher bevorzugen ohne sich mit „Babygeschichten“ zu langweilen.

Marc-Uwe Kling & Astrid Henn:
Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat
Carlsen 2018
ISBN 978-3-551-51679-4
72 Seiten * gebundene Ausgabe 12 € [D] * Altersempfehlung: 6-10 Jahre

 

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