„Das Weihnachtswunder“ tritt ein, als Theo eine Sternschnuppe am Himmel sieht und seinen Herzenswunsch losschickt. Plötzlich erwachen die Figuren am Weihnachtsbaum zum Leben und er erlebt einen aufregenden Abend.
Ausgerechnet am Heiligabend ist Theo allein zu Hause. Seine Eltern müssen arbeiten und eine „Babysitterin“, die er nicht kennt, soll auf ihn aufpassen. Theo schmückt den Weihnachtsbaum mit alten Schmuck, der schon bessere Tage gesehen hat. Die Flügel des Engels sind zerfleddert, der Zinnsoldat angerostet, das Schaukelpferd holzwurmstichig und das Rotkehlchen hat eine kahle Stelle am Kopf. Doch das hindert die vier nicht daran, wenig später zum Leben zu erwecken.
Sternschnuppen erfüllen Herzenswünsche
Der Grund ist eine Sternschnuppe, die Theo gesehen hat und sein tiefster Herzenswunsch, den er in genau dem Augenblick losgeschickt hat: Er möchte endlich nicht mehr allein sein. Die Christbaumfiguren sind begeistert und kein bisschen verwundert über ihre ungewohnte Lebendigkeit.
Sofort hat Theo alle Hände voll zu tun, denn die Figuren fordern ihn heraus. Das Schaukelpferd knabbert alles an und das Rotkehlchen wünscht Gesangsunterricht. Also zieht Theo mit ihnen los zum Haus der ehemaligen Babysitterin, die sich mit dem Singen gut auskennt. Da die neue am Handy eingeschlafen ist, bemerkt sie nicht, dass Theo das Haus verlässt. Wie das enden wird?
Eine magisch-weihnachtliche Geschichte
„Das Weihnachtswunder“ ist eine weihnachtliche Geschichte für Kinder, die nostalgischen Charme trägt. Die Illustrationen sind mit filigranen Strichen und detailreich gezeichnet. Sie erinnern mit ihrer Art der Zeichnung und der Wahl der Farben an alte Kinderbücher. Dazu tragen auch die Figuren teil, denn Schaukelpferd, Trommler, Engel und Rotkehlchen sind nicht als moderne Weihnachtsfiguren dargestellt, sondern sehen aus wie die Figuren der eigenen Groß- und Urgroßeltern.
Ein wenig irritiert es, dass Theo am Heiligabend alleine ist und seine Eltern, die ihn gerne haben und trotz aller Distanz fürsorglich wirken, ihn in der Obhut einer fremden Person lassen, die ihrer Aufgabe nicht nachkommt und Theo sich selbst überlässt. Das ist in der heutigen Zeit kaum vorstellbar und wird bei den Kindern zu Fragen führen, die mit dem Buch nicht geklärt werden. Es bleibt unklar, in welcher Zeit die Geschichte spielt, denn der historische Kontext würde möglicherweise einiges erklären. So sind die vorlesenden Eltern gefragt.
Weihnachtsmärchen
Das magische Abenteuer mit den Weihnachtsfiguren erinnert an die verzauberte Nacht, die Marie in dem Kunstmärchen „Nußknacker und Mausekönig“ erlebt (später als Ballett „Der Nussknacker“ inszeniert).
Das Buch ist insgesamt eine hübsche Geschichte. Sehr gelungen ist die Gestaltung, die mit einem Schutzumschlag, rotem Vorsatzpapier und dem nostalgischen Auftreten wunderbar weihnachtlich-festlich wirkt, wodurch sich „Das Weihnachtswunder“ als Geschenk eignet.
Katherine Rundwell (Autorin) & Emily Sutton (Illustratorin) & Nele Thiemann (Übersetzerin):
Das Weihnachtswunder
arsEdition 2018
ISBN 978-3-8458-2559-5
64 Seiten * gebundene Ausgabe 17 € * Altersempfehlung: 6-8 Jahre