[Inhalt, Rezension]
Kann Leon glauben, was die Geisterdame mit dem halben Kopf ihm erzählt? War sie bei ihrem Tod wirklich nicht allein? Sicher ist er sich nicht, denn die Erinnerung ist bei Geistern oft unvollständig.
Im 2. Band aus der Reihe haben die Geisterhelfer Leon und Antonia gleich 2 Aufträge zu erfüllen und nebenbei noch ganz andere Sorgen.
Leo Helsing Krüger, der auf den ersten Blick wie ein schüchterner, vielleicht sogar etwas langweiliger Junge wirkt, hat eine besondere Gabe: Er kann Geister sehen und mit ihnen sprechen. Nur wenige Freund:innen wissen davon, die meisten – und dazu zählen auch seine Eltern und sein älterer Bruder Valentin – haben keine Ahnung, was wirklich in ihm steckt. Doch nach seinem letzten Abenteuer auf dem Friedhof – siehe Band 1 Traue sich, wer kann! – verbreiten sich erste Gerüchte über Leos Gabe in der Schule.
Er staunt nicht schlecht, als Shirin-Estelle, eine neue Schülerin, die einfach umwerfend aussieht, ihn um Hilfe bittet. Sie ist mit ihrer Familie in eine Villa gezogen und hat die Befürchtung, dass darin irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht und fühlt sich von einer unbekannten Gefahr bedroht. Wie recht sie damit hat, bemerken Leo und seine Freundin Antonia schnell. Während sie sich gemeinsam mit einem Poltergeist anlegen, werden Shirin-Estelle und Antonia zu Rivalinnen und zwischendurch will die Neue in der Öffentlichkeit auf dem Schulhof nichts mehr mit Leo zu tun haben. Zusätzlich taucht eine verzweifelte Geisterdame nach ihrem Unfalltod bei Leo auf und Antonia wünscht sich einen Hund. Damit bleibt es auch im 2. Band der Kinderbuchreihe Die Geisterhelfer spannend und gleichzeitig sehr turbulent.

Wer mit dem 1. Band seine Freude hatte, dem wird das 2. Buch Ein Knochen kommt selten allein ebenfalls gefallen. Die Motive und Themen sind ähnlich, es geht um Freundschaft, Konflikte untereinander und mit Eltern sowie das Ansehen innerhalb und außerhalb der eigenen Peergroup – alles Probleme, die die meisten Kinder und Jugendlichen gut kennen. Die Kombination aus Alltäglichem und der magischen Geisterwelt macht den Reiz dieser Bücher aus, die spannend, humorvoll und unterhaltsam geschrieben sind.
Mit einem Vater im Rollstuhl kommt neben den unterschiedlichen Familienkonstellationen ein weiteres Diversitätsmerkmal hinzu, was positiv zu sehen ist. Die Darstellung ist aber sachlich nicht ganz richtig, denn selbstverständlich können auch die Schuhe von rollstuhlfahrenden Menschen dreckig werden. Bitte keine falschen Vorstellungen zu Menschen mit Beeinträchtigungen erzeugen! Kritisch sehe ich auch die Aussage, dass Hunde ohne medizinische Indikation vegetarisch ernährt werden können.
Wie schon im vorherigen Band sind die kontrastreichen Illustrationen gelungen, insbesondere die Geisterzeichnungen geben lustige Momente gut wieder. Als besonderes Gimmick sind sowohl auf dem Cover als auch dem Buchrücken einzelne Details mit fluoreszierender Farbe überdeckt, sodass das Buch im Dunkeln leuchtet. Ein toller Effekt!
Für September 2025 ist der 3. Band angekündigt. Wir sind gespannt, wie es weitergeht.

Tina Blase (Text) & Monika Parciak (Illustrationen):
Die Geisterhelfer – Ein Knochen kommt selten allein (Band 2)
cbj 2025
ISBN 978-3-570-18120-1
208 Seiten * Preis: 13 € [D]
Altersempfehlung: 8-10 Jahre